Archiv des Autors: Jörg Kastning

Meine privaten Arbeitsmittel 2023

Dies ist ein Update des Artikels aus dem letzten Jahr.

Smartphone

Mein Sony Xperia XZ2 Compact musste aufgrund mehrerer Macken ersetzt werden. Mein neuer Begleiter ist nun ein Samsung Galaxy S22. Zwar habe ich mir auch ein Fairphone angesehen, doch ist mir dieses einfach viel zu groß. Nutzungsänderungen ergaben sich lediglich bei den Messenger-Diensten und den sozialen Netzwerken:

  • Für Chat und Kurznachrichten mit Matrix über Element (dienstlich)/neu: FluffyChat (privat), SMS und Threema (bevorzugt).
  • Nutzung diverser sozialer Netzwerkwerke wie Facebook, LinkedIn, Mastodon, Twitter und XING; meine Accounts in den gestrichenen Netzwerken habe ich gelöscht.

Tablet

Hier hat sich gegenüber dem Vorjahr nichts verändert.

Laptop

Hier gab es lediglich ein Upgrade auf Fedora 37 und Rambox ist hamsket gewichen.

Desktop-/Server-PC

Auch hier gibt es keine Änderungen gegenüber dem Vorjahr.

Sonstige Geräte im Netzwerk

Unverwüstlich verrichtet mein Brother DCP-540CN weiterhin zuverlässig seinen Dienst. Meine FHEM-Installation hingegen habe ich eingestampft und meinen Pi-Hole auf den Raspberry Pi 1 Rev. B migriert. Damit habe ich wieder einen Pi für neue Basteleien frei.

Zusammenfassung

Viel hat sich hier nicht verändert und ich bin mit dem aktuellen Setup zufrieden. Ob es im Jahr 2023 etwas mehr Veränderungen geben wird, wird sich zeigen.

IPFire oder nicht?

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

in diesem Beitrag möchte ich um eure Meinungen und Gedanken zur Distribution IPFire 2.x und einer dafür erhältlichen Hardware-Appliance bitten.

IST-Zustand

Vereinfachte Struktur des betrachteten Netzwerks

Es existiert ein einfaches Heimnetzwerk, welches über eine Vodafone ConnectBox mit dem Internet verbunden ist. Die Firewall der ConnectBox ist aktiviert und es sind aktuell keinerlei eingehende Verbindungen zugelassen.

Im LAN existieren eine Vielzahl unterschiedlicher Geräte, wie z.B. Access-Points, Pi-Hole, PCs, Laptops, PV-Anlage, Netzwerkdrucker, etc. pp.

SOLL-Zustand

Das bestehende Heimnetzwerk soll in verschiedene Netzwerkzonen unterteilt werden können, welche durch eine Firewall voneinander getrennt sind. Es soll eine Möglichkeit zur VPN-Einwahl geschaffen werden, um von außerhalb des Netzwerks auf Dienste im Heimnetzwerk zugreifen zu können. Der vorhandene Kabelrouter soll nicht ersetzt werden.

Vereinfachte Netzwerkstruktur mit IPFire

Bei der Internet-Recherche bin ich auf IPFire gestoßen, für welche ich als ehemaliger IPCop-Nutzer eine gewisse Sympathie hege. Zudem habe ich mit der IPFire Mini Appliance (EU) ein Gerät im Blick, welches am Aufstellungsort eine gute Figur machen sollte. Mir ist dabei wichtig, dass das Gerät möglichst sparsam bei der Energieaufnahme ist und passiv gekühlt wird, damit im Betrieb keine Geräusche verursacht werden.

Ich möchte die IPFire als Paketfilter, OpenVPN-Gateway und ggf. IPS nutzen.

Ihr seid gefragt

Bevor ich nun ca. 450 Euro investiere, möchte ich die Chance nutzen und nach euren Erfahrungen mit IPFire und den verfügbaren Appliances fragen.

Habt ihr IPFire genutzt oder nutzt sie noch? Seid ihr damit zufrieden, oder würdet ihr zu einer Alternative raten? Wenn Alternative, welche und warum?

Worauf betreibt ihr IPFire? Auf einer Appliance wie der oben verlinkten, einem Raspberry Pi, in einer VM oder auf etwas ganz anderem? Lasst es mich gerne wissen, warum ihr euch für welche Lösung entschieden habt.

Falls ihr jetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagt und ruft: „Nein alles, nur das nicht!“ Dann bin ich natürlich umso mehr an eurer Erfahrung interessiert.

Bitte nutzt die Kommentare oder schreibt mir an „ipfire (aett) my-it-brain (Punkt) de“, wenn ihr eure Gedanken mit mir teilen möchtet.

Quellen und weiterführende Links

Was ich 2022 für/mit FLOSS getan habe

In diesem Artikel führe ich auf, was ich 2022 für bzw. mit FLOSS getan habe. FLOSS steht dabei für Free/Libre Open Source Software. Es geht dabei nicht um weltbewegende Projekte oder große Beiträge. Es ist mehr eine Sammlung von Kleinigkeiten. Dennoch möchte ich diese öffentlich machen, um zu zeigen, was man mit FLOSS tun und wie man sich beteiligen kann.

Ansible-Rolle zum Deployment von Nextcloud und MariaDB in einem Podman Pod

Dieses kleine Projekt ist etwas verrückt und für den Einsatz in Produktion vermutlich nicht geeignet. Doch konnte ich mich gleich mit zwei Themen intensiv beschäftigen, die mich interessieren, Ansible und Podman. Mein Ziel war es, die Anwendungen Nextcloud und MariaDB zur Bereitstellung einer privaten Cloud in einem rootless Podman Pod zu provisionieren. Die ganze Geschichte kann in der kleinen Serie Nextcloud im Container nachgelesen werden.

Die Quellen der Ansible-Rolle gibt es auf:

RHEL-Patchmanagement

Seit 2016 entwickle und pflege ich ein Patch-Management für Red Hat Enterprise Linux Systeme. Dieses Jahr habe ich Release 3.3.0 und 3.3.1 veröffentlicht.

Mit diesem Projekt habe ich ein Patch-Management gebaut, welches sehr gut die Anforderungen meines Arbeitgebers abdeckt und sich ohne Zusatz-Subskriptionen wie das Smart-Management-Addon für RHEL-Subskriptionen realisieren lässt. Seit 2018 läuft es vollautomatisch und stellt sicher, dass verfügbare Sicherheits-Updates mindestens einmal pro Monat installiert werden.

Es erfreut sich auch außerhalb unserer Organisation einiger Beliebtheit:

Drei Ansible-Rollen dank Open Source

Häufig haben Unternehmen/Organisationen sehr individuelle Anforderungen, für die keine fertigen Lösungen von der Stange existieren. Open Source schafft die Möglichkeit, sich selbst helfen zu können. So habe ich ohne großen Aufwand Ansible-Rollen geschrieben, um Proxy-Einstellungen für den subscription-manager und YUM bzw. DNF zu konfigurieren sowie um Red Hat Enterprise Linux registrieren und den System Purpose konfigurieren zu können.

Quellen:

Meine erste Linux System Role

Die Linux System Roles sind eine Sammlung von Ansible-Rollen zur Konfiguration diverser Betriebssystem-Komponenten von Linux. Ziel der Sammlung ist es, Ansible-Rollen zur einfachen Nutzung durch Systemadministratoren bereitzustellen.

Ich habe viel über den Entwicklungsprozess von Ansible-Rollen gelernt, bis meine erste Rolle pam_pwd aufgenommen wurde. Mit dieser Rolle kann PAM konfiguriert werden, um eine Passwort-Richtlinie zu etablieren.

Sie befindet sich noch in einem sehr frühen Stadium. Nutzt sie auf eigene Gefahr. Der Lerneffekt für mich war jedoch sehr groß, so dass sich die Arbeit in meinen Augen gelohnt hat.

Quelle:

Mit Ansible Labor-Umgebungen in KVM und vSphere provisionieren

Ich benötige immer mal wieder Labor-Umgebungen mit frischen Betriebssystem-Installationen für verschiedene Versuche und Tests. Um die Provisionierung dieser Laborumgebung zu vereinfachen und zu beschleunigen, habe ich zwei Ansible-Rollen erstellt, mit denen sich diese Labor-Umgebungen auf KVM- und vSphere-Hypervisoren provisionieren lassen:

Blogs, Issue-Reports Pull-Requests

Man kann FLOSS auch dadurch unterstützen, indem man darüber spricht bzw. schreibt. Letzteres tue ich in diesem Blog. Der My-IT-Brain Jahresrückblick 2022 gibt einen Überblick darüber.

Hinzu kommen kleine Beiträge in Form von Issue-Reports und Pull-Requests. Details kann man meiner Contribution Activity auf Github entnehmen.

Spenden

Viele FLOSS-Projekte werden ohne funktionierendes Geschäftsmodell von Menschen in deren Freizeit entwickelt und gewartet. Diese Projekte sind auf Spenden angewiesen.

Ich setze mir jedes Jahr ein persönliches Budget, aus dem ich an die Projekte spende, deren Anwendungen ich häufig benutze oder die mir besonders sympathisch sind. Das ist nicht immer ganz einfach. Ich persönlich bevorzuge eine Banküberweisung oder eine Einmalzahlung per Kreditkarte. Mich erst bei einem Zahlungsdienstleister anzumelden stellt für mich meist eine zu hohe Hürde dar.

Fazit

Es muss nicht das eine große Projekt sein. Auch mit der Summe kleiner Teile kann man eine Menge erreichen.

FLOSS hat mir geholfen, viele meiner Anforderungen zu erfüllen. Für mich ist es selbstverständlich, die Ergebnisse dieser Arbeit ebenfalls wieder unter einer freien Lizenz zu veröffentlichen, um auf diesem Weg etwas an die FLOSS-Gemeinschaft zurückzugeben. Doch denkt immer daran: „Nutzung auf eigene Gefahr.“

Der My-IT-Brain Jahresrückblick 2022

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und ich möchte zurückblicken und mich erinnern, wie es in diesem Jahr für meinen Blog verlaufen ist.

In diesem Jahr wurden auf My-IT-Brain insgesamt 29 Artikel veröffentlicht. Dies sind zwei weniger als in 2021. Dafür habe ich jeden Monat mindestens einen Artikel veröffentlichen können.

Während ich mich im Januar mit verschiedenen Themen beschäftigt habe, konzentrierte ich mich im Februar und März auf eine sechsteilige Serie zum Thema Nextcloud im Container. Die daraus entstandene Nextcloud-Instanz läuft immer noch und wurde im Laufe des Jahres mehrmals aktualisiert. Sie ist allerdings ein Wochenendprojekt geblieben. Außer zum Teilen größerer Dateien nutze ich sie nicht aktiv.

Da ich immer mal wieder Systeme für verschiedene Test benötige, habe ich mir zwei Ansible-Rollen geschrieben, welche mir die Erstellung definierter Labor-Umgebungen erleichtern. Dokumentiert habe ich diese in:

Zur Jahresmitte habe ich einen Blick auf AlmaLinux, RHEL und Rocky Linux geworfen und mich gefragt, welche potenziellen Mehrwerte eine RHEL-Subskription bietet.

Nach meiner ersten FrOSCon habe ich entdeckt, dass es doch tatsächlich einige Förderprogramme für Open-Source-Projekte gibt und habe diese in kurzen Artikeln vorgestellt:

Leider ist es mir aus zeitlichen Gründen nicht gelungen, Kontakt zu den bereits geförderten Projekten aufzunehmen, um über die Erfahrungen zu berichten, welche die Projekte mit den jeweiligen Förderprogrammen gemacht haben. Falls ihr ein Projekt habt, welches durch eines der genannten Programme gefördert wurde und gern darüber berichten möchtet, meldet euch doch gern bei mir. Ich schreibe eure Geschichte gern auf und veröffentliche sie hier.

Zum Jahresende wurde es dann wieder etwas ruhiger hier. Ich arbeite aktuell an einer kleinen Artikelserie, die ich mit dem Beginn des neuen Jahres veröffentlichen möchte. Worum es geht wird an dieser Stelle noch nicht verraten.

Ich freue mich, wenn ihr auch im nächsten Jahr meine Artikel lest, kommentiert, evtl. etwas daraus lern und sie unterhaltsam findet. Ich wünsche euch allen fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins Jahr 2023.

Mein neues Smartphone (2022)

Vor einiger Zeit habe ich in Nachfolger für mein Smartphone gesucht (2022) meine Anforderungen an ein Smartphone formuliert und um eure Empfehlungen gebeten.

Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. In diesem Beitrag möchte ich euch verraten, für welches Gerät ich mich entschieden habe und warum.

Das Sony Xperia XZ2 Compact zeigte immer mehr Aussetzer

Zu den nervigsten Problemen zählte, dass ich sporadisch nicht mehr erreichbar war und auch keine abgehenden Anrufe tätigen konnte. Zur temporären Lösung musste ich das Gerät neustarten.

Während ich noch überlegte, erstmal nur eine neue SIM-Karte zu bestellen, kamen weitere Ausfälle hinzu. Ton wurde sporadisch nicht wiedergegeben und der Touchscreen hatte Aussetzer. Das hat mich schon sehr genervt.

Auch war der Input eines weiteren Stakeholders in diesem Erneuerungsprojekt zu berücksichtigen. Ich war zum Handeln motiviert, nachdem mein Eheweib mir sagte: „Kauf dir THE FU.. ein neues Telefon!“

Fairphone 4 und Samsung Galaxy S22 in der Endrunde

Obwohl ich vor schlechtem Support beim Fairphone gewarnt wurde, habe ich mir ein Gerät bestellt. Denn hier im Blog und von Menschen aus meinem Umfeld erhielt ich Berichte, dass sie mit ihrem Fairphone 4 sehr zufrieden seien. Meine größte Sorge war, dass mir die Größe nicht gefällt.

Auch das Samsung Galaxy S22 hatte ich näher ins Auge gefasst, war jedoch vom hohen Preis zuerst abgeschreckt. Dann habe ich dieses Gerät in einem Angebot für 609 Euro gefunden. Da dies nur knapp über meinem Budget lag, habe ich mir auch dieses Gerät zur Ansicht bestellt.

Samsung Galaxy S22 bleibt, Fairphone 4 geht zurück

Das folgende Bild zeigt mein altes Gerät und die beiden neuen Kandidaten nebeneinander.

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v.r.n.l. Sony Xperia XZ2 Compact, Samsung Galaxy S22 und Fairphone 4

Das Fairphone 4 ist mir persönlich deutlich zu groß. Ich kann es nicht in den gewohnten Taschen mitführen und es passt nicht in die Ablageschale in meinem Auto. Daher habe ich mich entschieden, das Samsung Galaxy S22 zu behalten.

Damit könnte dieser Beitrag enden. Ich möchte ihn jedoch mit meiner Kritik am Fairphone-Support abschließen.

Fairphone erschwert den Widerruf unnötig

Gekauft habe ich das Fairphone 4 im deutschsprachigen Online-Shop. Bestellung und Zahlungsabwicklung fanden in deutscher Sprache statt. Dass die Bestellung möglich war, ohne sich zuerst für ein Konto zu registrieren, hat mir gut gefallen. Geliefert wurde das Gerät in der avisierten Lieferzeit durch UPS.

Etwas stutzig wurde ich beim Auspacken, als ich merkte, dass keine Informationen zum 14-tägigem Widerrufsrecht und kein Retourenschein beilagen. Auch per E-Mail habe ich hierzu keine Informationen erhalten. Hier sind andere Händler in meinen Augen deutlich besser.

Um die Rücksendeadresse zu erfragen, musste ich mich nun also an den berüchtigten Support wenden, welcher tatsächlich so schlecht ist, wie mir beschrieben wurde. Dabei stellte ich fest, dass sämtliche Hilfe und Supportseiten ausschließlich in Englisch verfügbar sind. Dies stellt für mich persönlich keine Hürde dar; für andere Kunden vielleicht schon. Ich finde es seltsam, dass man den Online-Shop und Bestellprozess in Deutsch anbietet, die Hilfeseiten mit den Kontaktinformationen jedoch nur in Englisch. Doch die fehlende deutsche Sprache ist hier nicht das Schlimmste.

Am 21. Oktober sendete ich meinen Widerruf per E-Mail an den Fairphone-Support und erhielt eine Empfangsbestätigung. Am 26.10. versuchte ich den Support telefonisch zu erreichen, was mir nicht gelang; das Gespräch wurde nach 4 Minuten in der Warteschleife getrennt. Also schrieb ich erneut eine E-Mail mit der Bitte, mir schnellstmöglich die Rücksendeinformationen mitzuteilen. Noch am selben Tag erhielt ich Antwort per E-Mail. Jedoch nicht mit den Rücksendeinformationen, sondern mit der Aufforderung einen Fairphone-Account zu registrieren. Andernfalls könne mein Anliegen nicht bearbeitet werden.

Nach einem kleinen Wutanfall mittlerer Härte habe ich mir einen Fairphone-Account registriert und wie aufgefordert per E-Mail geantwortet, dass der Account nun erstellt sei und man mit der Bearbeitung fortfahren möge. Es folgten weitere Tage der Stille.

Am Montag, dem 31.10. meldete ich mich an meinem Fairphone-Account an, um den Status meiner Support-Anfrage zu kontrollieren. Zu meiner Überraschung musste ich feststellen, dass meine letzten E-Mails dem Fall gar nicht hinzugefügt wurden. Also aktualisierte ich den Fall im Support-Portal und bat um schnellstmögliche Bearbeitung und Abschluss dieses Falls. Da ich bis zum 08.11. weiterhin keine Rückmeldung bekam, rief ich erneut die Hotline an. Diesmal mit Erfolg. Ed verstand mein Problem, entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten und leitete den RMA-Prozess ein. Am 09.11. erhielt ich ein Retouren-Label per E-Mail. Das Paket ist nun auf dem Weg zurück und ich hoffe, dass es bald ein gutes Ende nimmt.

Es mag sein, dass sie gerade viel zu tun haben. Das ist mir jedoch völlig egal. Sie hätten es sich einfach machen können und die Widerrufs- und Rücksendeinformationen direkt der Sendung beifügen können. Ich bin über den Verlauf sehr verärgert und rate jedem davon ab, bei Fairphone zu kaufen!

Der Sovereign Tech Fund öffnet Antragsverfahren 2023

Wie GNU/Linux.ch am 19.10.2022 berichtete, startet der Sovereign Tech Fund eine Pilot-Förderrunde mit sieben ausgewählten Projekten. Es ist damit bereits das dritte Förderprogramm neben dem Media Tech Lab und dem Prototype Fund, auf das ich in diesem Jahr aufmerksam geworden bin.

Der Sovereign Tech Fund unterstützt die Entwicklung, Verbesserung und Erhaltung offener digitaler Infrastrukturen. Unser Ziel ist die nachhaltige Stärkung des Open-Source-Ökosystems. Wir konzentrieren uns auf Sicherheit, Stabilität, technologische Vielfalt und die Menschen hinter dem Code.

Unter digitaler Souveränität versteht man die selbstbestimmte Nutzung digitaler Technologien und Systeme durch Einzelpersonen, Unternehmen und Regierungen. Sie kann nicht ohne ein stabiles Open-Source-Ökosystem erreicht werden. Wir müssen eine  offene digitale Infrastruktur stärken, um Sicherheit, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit zu fördern und eine stabile digitale Grundlage für Partizipation und Demokratie zu schaffen.

URL: https://sovereigntechfund.de/index.html (Letzter Abruf: 22.10.2022)

Finanziert wird das Programm vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Es wird bei der SPRIND GMBH aufgebaut und unterstützt.

Einzelheiten über die Förderbedingungen und die Höhe bzw. Art der Förderung sind aktuell noch nicht auf der Webseite des Programms veröffentlicht. Anfang 2023 sollen dort weitere Informationen veröffentlicht werden.

Ich freue mich, dass es ein weiteres Förderprogramm gibt. Ebenso bin ich hocherfreut, dass in der Pilotrunde so wichtige Open-Source-Projekte wie OpenPGP, OpenSSH, Wireguard, curl und OpenBGP befinden.

Der Prototype Fund fördert eure Open-Source-Projektidee

Im September habe ich über das Förderprogramm Media Tech Lab berichtet. Heute möchte ich euch auf den Prototype Fund hinweisen, welcher Open-Source-Projektideen mit bis zu max. 47.500 Euro unterstützt.

Danke an @Kampfradler (Twitter-Link), welcher mich auf dieses Förderprogramm hingewiesen hat.

Der Prototype Fund ist ein Projekt der Open Knowledge Foundation Deutschland, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Er existiert seit 2016 und damit schon etwas länger als Media Tech Lab. Seither wurden nach Angabe des Projekts 12,3 Mio. Euro an Fördergeldern bewilligt, mit denen 293 Projekte gefördert wurden.

Bezüglich der Rahmenbedingungen ähneln sich Media Tech Lab und der Prototype Fund auffällig. Hier die wichtigsten Eckdaten:

  • Einzelpersonen und kleine (interdisziplinäre) Teams können eine finanzielle und ideelle Unterstützung für die Erprobung von Ideen sowie die Entwicklung von Open-Source-Anwendungen in den Bereichen Civic Tech, Data Literacy, IT-Sicherheit und Software-Infrastruktur (siehe FAQ) erhalten.
  • Die Förderung beträgt bis zu 47.500€ über 6 Monate.
  • Es gibt Unterstützung durch Mentor*innen und Coaching in den Bereichen User Centered Design, Projektmanagement, Security und Business.
  • Es werden ausschließlich Open-Source-Projekte gefördert.

Der Prototype Fund ist bestrebt, Teams und Teilnehmer*innen mit weiteren Geldgeber*innen und potenziellen Partner*innen zu vernetzen. Ziel ist es, Teilnehmer*innen so gut wie möglich bei der Weiterführung ihrer „Produkte“ nach Projektende zu unterstützen.

Projekt und Förderung enden nach sechs Monaten mit der Vorstellung des Prototypen. Damit es danach weitergeht, braucht es Spender, Investoren und ein Geschäftsmodell. Diese Weiterentwicklungen sind jedoch nicht durch die Prototype-Fund-Förderung abgedeckt (Media Tech Lab hat aktuell auch noch kein Konzept für die Maintenance-Phase).

Die Projektseite biete eine gute FAQ, welche die wichtigsten Fragen zu den Rahmenbedingungen und zum Bewerbungsprozess beantwortet. Wenn ihr Interesse an einer Förderung habt, schaut hier hinein.

Ich freue mich, dass es offenbar doch mehr als ein Förderprogramm für Open-Source-Projekte in Deutschland gibt. Falls ihr noch weitere Förderprogramme für Open-Source-Projekte kennt, hinterlasst doch bitte einen Hinweis mit URL auf deren Webseite in den Kommentaren. Ich freue mich, wenn ich hier zukünftig weitere Open-Source-Förderprogramme vorstellen kann.

Ihr betreibt ein Projekt, dass durch den Prototype Fund gefördert wurde und möchtet gerne darüber berichten? Meldet euch gerne bei mir. Gern könnt ihr mir einen Entwurf für einen Erfahrungsbericht senden oder wir führen ein kurzes Interview und ich berichte anschließend von euren Erfahrungen. Because sharing is caring.

Nachfolger für mein Smartphone gesucht (2022)

Bevor mein aktuelles Smartphone den Geist aufgibt, möchte ich ein Nachfolgemodell eruieren. Dabei setze ich auch auf eure Mithilfe und Empfehlungen.

Das Aktuelle: Sony Xperia XZ2 Compact

Dieses Smartphone ist seit Mai 2018 mein (fast) täglicher Begleiter. Von seinen technischen Daten her ist es für mich auch heute noch mehr als ausreichend. Damals waren vor allem die Größe von nur 5,0-Zoll und der Dual-SIM-Slot meine wesentlichen Kaufkriterien.

Nach knapp 4,5 Jahren leidet es an einer für mich nervigen Macke. Sporadisch können keine Rufe aufgebaut werden und ich bin zeitweise telefonisch nicht erreichbar. Ein Neustart des Geräts heilt das Problem vorübergehend. Dies nervt mich so sehr, dass ich nach einem Nachfolger suche, obwohl meine angestrebte Nutzungsdauer von mindestens 5 Jahren noch nicht erreicht ist.

Wofür nutze ich ein Smartphone

  1. Messaging (E-Mail, SMS, soziale Netzwerke, Threema)
  2. Telefonie
  3. Foto- und Video-Aufnahmen
  4. Internet-Recherche
  5. Zweiter Faktor zur Authentifizierung

That’s it. In der Reihenfolge.

Anforderungen an den Nachfolger

Der Nachfolger muss mindestens folgende Kriterien erfüllen:

  • Größe: Kleiner 6,0-Zoll; ich suche ein Smartphone und kein Tablet
  • Betriebssystem: Android >= 11
  • Preis: Maximal 600,00 EUR
  • Speicher: Mindestens 64 GB
  • RAM: Mindestens 4 GB
  • Kein SIM-Lock
  • Ohne Vertrag

Darüber hinaus sind mir folgende Punkte wichtig:

  • Lange Akkulaufzeit
  • Dual-SIM
  • Fingerabdrucksensor
  • NFC, neben dem obligatorischen Bluetooth und WLAN
  • Eine gute Kamera; wenn möglich mit Weitwinkelobjektiv

Ob sich mit diesen Anforderungen ein Nachfolger eruieren lässt, oder ob ich an einigen Stellen Abstriche machen muss, wird sich zeigen. Bisher habe ich folgende Geräte ins Auge gefasst.

Samsung Galaxy XCover 5 – Das Outdoor-Handy

Dieses Gerät ist für ca. 245 EUR zu bekommen. Im Test bei NOTEBOOKCHECK schneidet es mit der Gesamtnote befriedigend ab.

Mir gefallen die Größe, das Updateversprechen und der Preis. Die schlechte Kamera und der fehlende Fingerabdrucksensor stören mich hingegen.

Samsung Galaxy Z Flip3 5G – Das Faltbare

Mit besserer Kamera, weiterhin fehlendem Fingerabdrucksensor und in meinen Augen schlechter Akkuleistung. Der Preis liegt noch im Rahmen und die Größe im gefalteten Zustand macht es interessant. Frohlocken lässt auch dieses Gerät mich jedoch nicht.

Link zum Testbericht.

Samsung Galaxy S22 – Ich weiß auch nicht

Gefallen tun mir an diesem Gerät das Updateversprechen, die gute Kamera und die insgesamt gute Ausstattung.

Allerdings ist es größer als meine maximale Wunschgröße und deutlich teurer. Unter 600 EUR ist es ausschließlich als Vorführgerät oder gebraucht erhältlich.

Ob ich bereit bin, an meinen Muss-Kriterien zu rütteln, weiß ich noch nicht. Da mich die Alternativen bisher noch nicht überzeugen, werde ich ggf. darüber nachdenken.

Link zum Testbericht.

Fairphone 4 – Der Sieger der Herzen

Auch das Fairphone 4 ist mir eigentlich zu groß. Davon ab gefällt es mir von den Spezifikationen her gut. Von der Philosophie her sogar sehr gut.

Allerdings sind mir Berichte zu Ohren gekommen, dass der Support nicht berauschend ist.

Fazit

Auf die Schnelle habe ich vier Modelle als mögliche Nachfolger identifiziert. So richtig glücklich bin ich mit keinem. Am besten gefällt mir bisher noch das Fairphone 4.

Mir gefällt nicht, dass Smartphones immer größer werden. Ich hätte gerne ein Gerät, welches komfortabel in die Hosen- oder Hemdtasche passt. Aber offenbar geht der Trend in eine andere Richtung.

Sollte ich statt einem Neukauf evtl. mehr Zeit investieren und versuchen, das Problem meines Xperia XZ2 in den Griff zu bekommen? Das wäre sicher auch die nachhaltigste Lösung.

Oder sollte ich mich doch mal wieder bei Apple umschauen? Bisher nehme ich davon Abstand, da unser Haushalt aktuell Apple-frei ist und ich mich erst wieder intensiv mit iOS beschäftigen müsste.

Was könnt ihr mir empfehlen? Und warum? Bitte schreibt mir eure Empfehlungen und Meinungen in die Kommentare. Ich freue mich auf eure Rückmeldungen.

Stipendien bis zu 50.000 EUR für Open Source Projekte

In diesem Artikel möchte ich euch das Förderprogramm Media Tech Lab des Media Lab Bayern vorstellen.

Wie dem Titel bereits zu entnehmen ist, werden Open Source Projekte mit bis zu 50.000 EUR pro Projekt gefördert. Das Geld dafür kommt aus der Bayerischen Staatskanzlei. Doch der Reihe nach.

Vor einiger Zeit schrieb mich Jessica vom Media Lab Bayern an, um mich auf das Programm aufmerksam zu machen. Sie fragte, ob ich nicht Interesse habe, mich mit ihr und Erkan Kasap (CTO) über das Programm zu unterhalten, um ggf. darüber zu berichten und so dessen Bekanntheitsgrad zu steigern. Der Zufall sorgte dafür, dass Erkan und ich uns auf der FrOSCon 2022 an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin begegnet sind, wo wir uns gemeinsam mit Dirk über das Programm ausgetauscht haben. Erkan strahlte dabei eine Leidenschaft und ein Commitment aus, welche mir den Eindruck vermittelten, dass er für dieses Projekt brennt.

Um was für Projekte geht es?

Das Programm sucht innovative Projektideen zu Themen aus den Bereichen:

  • Infrastruktur & Web-Technologie
  • UX-Design & User Experience
  • Machine Learning & Natural Language Processing
  • Web3 & Blockchain
  • Augumented & Mixed Reality

Ihr arbeitet bereits an entsprechenden Projekten oder strebt dies an? Ihr seid dabei auf eine Anschubfinanzierung angewiesen oder braucht Unterstützung bei der Projektplanung? Dann könnt ihr euch mit eurer Idee hier bewerben.

Ihr habt noch keine konkrete Idee, würdet aber gern mal an einem Open Source Proejekt arbeiten, welches das Potenzial hat, die Medienbranche zu verändern? Dann schaut in die Projektideen und lasst euch inspirieren.

Wen sucht Erkan?

Erkan ist auf der Suche nach:

  • Open Source-Entwickler:innen und
  • Software-Freelancer:innen

die Lust auf ein cooles Forschungs- und Entwicklungsprojekt in und für die Medienbranche haben. Wichtig dabei ist, dass nur Einzelpersonen oder Teams aus Einzelpersonen gefördert werden können, jedoch keine Unternehmen.

Seid ihr z.B. Entwickler, die über ein Sabbatical nachdenken, um mal an einem richtig coolen Projekt zu arbeiten, aber in dieser Zeit auch Einkommen erzielen müssen, dann ist dieses Programm für euch.

Ihr seid jung, sprudelt vor innovativen Ideen, die ihr unbedingt umsetzen wollt? Doch es fehlt das Geld und ein wenig Unterstützung darin, wie man ein Projekt erfolgreich durchführt? Dann nehmt Kontakt zu Erkan auf. Vielleicht ist euer Projekt dann schon bald dabei und wird Realität.

Welche Projekte haben keine Chance?

Euer Projekt muss innovativ sein. Nicht innovativ sind z.B.:

  • Noch eine Rechtschreib- und Grammatikkorrektur für Office-Programme
  • Peer-Review-Portale
  • Sync&Share-Lösungen

Halt alles was es prinzipiell schon gibt. Damit sind jedoch nicht bereits existierende Projekte gemeint, denen es vielleicht noch an Funktionalität fehlt, um produktiv eingesetzt zu werden.

TL;DR: Wenn ihr alten Wein in neuen Schläuchen verkaufen wollt, seid ihr bei Erkan an der falschen Adresse.

Die harten Fakten

Wenn dein/euer Projekt angenommen wird, arbeitet ihr bis zu sechs Monate an eurem Projekt. Dies geht remote oder beim Media Lab im Open Space in München. Der Arbeit am Projekt wird dabei die größte Zeit des Tages eingeräumt. Der Verwaltungs-Overhead wird auf ein Minimum reduziert. Die Messung und Kontrolle des Fortschritts gehört jedoch zu jedem ordentlichen Projekt dazu. So gibt es selbstverständlich auch hier Check-ins mit dem Media Lab Team, Tech-Experten auf CTO/Senior Level und Produkt Experten (Medienexperten). Mit diesen könnt ihr Fragen zum Tech-Setup diskutieren, die Nutzerperspektive kennenlernen und erhaltet Feedback zu eurem Projekt.

Ihr erhaltet alle zwei Monate ab Beginn des Projekts eine Auszahlung. An das Projektteam (nicht jedes Projektmitglied) werden so max. 45.000 EUR ausbezahlt, die ihr frei einsetzen könnt. Weitere 5.000 EUR sind zweckgebunden und können für Coaching und Mentoring eingesetzt werden. So könnt ihr euch bspw. Experten-Rat zu Themen wie Community-Management oder wie verwalte ich Contributer für mein Projekt einkaufen.

Was gibt es noch nicht?

Auf der FrOSCon kam unser Gespräch darauf, was mit den Projekten passiert, wenn sie fertig und abgenommen sind. Stichwort: Maintenance.

Dieser Punkt ist noch nicht abschließend geklärt. Erkan äußerte die Idee, dass Medienhäuser, die ein Open Source Projekt einsetzen und zu einem Bestandteil ihrer Geschäftsprozesse machen, als Paten auftreten können, um die Pflege und Wartung des Codes zu finanzieren. Dem Gemeinschaftsgedanken folgend, können sich mehrere Unternehmen auf diesem Weg die Kosten für die Software-Pflege teilen.

Eine interessante Idee, bei der allerdings noch offen ist, ob und in welchem Umfang sich Medienhäuser darauf einlassen.

Mein Eindruck

Ich persönlich finde es schon bemerkenswert, dass in Deutschland ein Förderprogramm aufgelegt wird, welches die Entwicklung von Open Source Projekten in diesem Umfang fördert. Etwas Vergleichbares war mir bis dato nicht bekannt.

Erkan hat auf mich den Eindruck hinterlassen, mit viel Herzblut und bis in die Bartspitzen motiviert hinter diesen Programm zu stehen.

In meinen Augen bietet das Programm eine gute Chance, um Open Source Projekten zu einem erfolgreichen Verlauf zu verhelfen. Auch wenn die Finanzierung der Maintenance-Phase nach Projektende noch nicht geklärt ist.