In diesem Artikel möchte ich von meinen Erfahrungen berichten, den Raspberry Pi 2 als Ersatz für den Dekstop-PC zu nutzen.
Damit ich meinen alten Desktop-PC endgültig einmotte, möchte ich mit dem Raspberry Pi 2 folgende Aufgaben erledigen:
- Aufruf und Lektüre diverser Internetseiten
- E-Mail mit Webmail im Browser
- Youtube Video wiedergeben
- Nutzung verschiedener Social-Media- und Community-Seiten
Für meinen Versuch verwende ich einen Raspberry Pi 2 Modell B mit einer Class 10 SDHC microSD-Karte. Als Betriebssystem kommt Raspbian[1. Raspbian-Download von www.raspberrypi.org] [2. Raspbian Homepage] zum Einsatz. Da sowohl Raspbian, als auch Ubuntu in direkter Linie von Debian abstammen, muss ich mich nicht großartig umgewöhnen, sondern kann direkt mit der Nutzung loslegen.
Wer bei der Installation von Raspbian auf der der microSD-Karte Hilfe benötigt, kann diese im Artikel „Auf den Pi gekommen“ finden.
Der Testverlauf oder auch meine kleine Spielerei
Ist das Image auf der Karte installiert, bootet der Pi 2 in 18-19 Sekunden bis zum Login. Damit ist der Bootvorgang ca. 17 Sekunden schneller als der meines Pi 1. Der Start der grafischen Oberfläche dauert bei meinem ersten Pi ca. 13 Sekunden. Der Pi 2 schafft dies bereits in ca. 8 Sekunden. Das ist auf jeden Fall schneller als mein alter Desktop PC mit klassischen Festplatten. ;-)
Die weiteren Ergebnisse meines Tests sind sehr subjektiv. Der in Raspbian enthaltene Webbrowser Epiphany startet zügig und Webseiten wie www.ubuntuusers.de oder www.raspberrypi.org lassen sich komfortabel ansurfen. Auch der Webmailer Roundcube und XING lassen sich flüssig bedienen. Die Geschwindigkeit ist nicht ganz so hoch wie auf einem aktuellen PC oder Notebook, jedoch ist die Bedienung flüssig und ich fühle mich bisher nicht eingeschränkt.
Beim Besuch von Facebook oder Youtube ist der Spaß dann jedoch vorbei. Facebook wird nur in der Mobilversion angezeigt und Youtube gibt nur die Meldung aus, dass Epiphany nicht unterstützt wird. An dieser Stelle muss ein anderer Browser her. Ich habe mich für Iceweasel entschieden, welcher dem Firefox gleicht.
Dieser Browser braucht schon deutlich länger zum Start. Und auch in diesem Browser hat man an Facebook keine Freude. Es ruckelt, hakt und ist nach meinem Empfinden unbenutzbar. Leider wirken auch Youtube Videos eher wie ein Daumenkino. Dies könnte daran liegen, dass der GPU nur 64 MB RAM zugewiesen sind. Ich habe diesen Wert auf 128 MB erhöht und den Test wiederholt. Während die Benutzung von Facebook immer noch keinen Spaß macht, laufen die Youtube Videos schon deutlich flüssiger ab.
Der Raspberry Pi 2 scheut das Blitzlicht
Im Internet findet man Berichte, dass der Raspberry Pi 2 allergisch auf Blitzlicht reagiert. So schreibt z.B. Golem, dass man den Pi nur ohne Blitz fotografieren kann.
Diesen Bericht kann ich bestätigen. Der Blitz meiner Canon IXUS 115 HS brachte meinen Pi wiederholt zum Absturz.
Fazit
Der Raspberry Pi 2 mag kein vollwertiger Ersatz für einen Desktop PC sein. Dazu ist er aufgrund seiner Hardware einfach zu schwach auf der Brust. Jedoch kann sich der Einsatz eines Desktop PC von Nutzer zu Nutzer sehr unterscheiden. So dass der Pi so manchen Anforderungen bereits genügen mag.
Für Facebook und Youtube werde ich den Pi zukünftig sicher nicht verwenden. Dafür habe ich aber auch noch ein Tablet oder meinen Smart-TV. Für die Internetrecherche oder das Online-Banking ist der Pi jedoch hervorragend geeignet. Damit bekommt er seinen festen Platz auf meinem Schreibtisch. Mein alter Desktop-PC hingegen wird damit leben müssen, dass er mir sein Betriebssystem so schnell nicht wieder zeigen wird.