Schlagwort-Archive: Raspbian

Der Raspberry Pi 2 als Desktop-Ersatz

In diesem Artikel möchte ich von meinen Erfahrungen berichten, den Raspberry Pi 2 als Ersatz für den Dekstop-PC zu nutzen.

Damit ich meinen alten Desktop-PC endgültig einmotte, möchte ich mit dem Raspberry Pi 2 folgende Aufgaben erledigen:

  1. Aufruf und Lektüre diverser Internetseiten
  2. E-Mail mit Webmail im Browser
  3. Youtube Video wiedergeben
  4. Nutzung verschiedener Social-Media- und Community-Seiten

Für meinen Versuch verwende ich einen Raspberry Pi 2 Modell B mit einer Class 10 SDHC microSD-Karte. Als Betriebssystem kommt Raspbian[1. Raspbian-Download von www.raspberrypi.org] [2. Raspbian Homepage] zum Einsatz. Da sowohl Raspbian, als auch Ubuntu in direkter Linie von Debian abstammen, muss ich mich nicht großartig umgewöhnen, sondern kann direkt mit der Nutzung loslegen.

raspberry-pi-2

Raspberry Pi 2

Wer bei der Installation von Raspbian auf der der microSD-Karte Hilfe benötigt, kann diese im Artikel „Auf den Pi gekommen“ finden.

Der Testverlauf oder auch meine kleine Spielerei

Ist das Image auf der Karte installiert, bootet der Pi 2 in 18-19 Sekunden bis zum Login. Damit ist der Bootvorgang ca. 17 Sekunden schneller als der meines Pi 1. Der Start der grafischen Oberfläche dauert bei meinem ersten Pi ca. 13 Sekunden. Der Pi 2 schafft dies bereits in ca. 8 Sekunden. Das ist auf jeden Fall schneller als mein alter Desktop PC mit klassischen Festplatten. ;-)

Die weiteren Ergebnisse meines Tests sind sehr subjektiv. Der in Raspbian enthaltene Webbrowser Epiphany startet zügig und Webseiten wie www.ubuntuusers.de oder www.raspberrypi.org lassen sich komfortabel ansurfen. Auch der Webmailer Roundcube und XING lassen sich flüssig bedienen. Die Geschwindigkeit ist nicht ganz so hoch wie auf einem aktuellen PC oder Notebook, jedoch ist die Bedienung flüssig und ich fühle mich bisher nicht eingeschränkt.

Beim Besuch von Facebook oder Youtube ist der Spaß dann jedoch vorbei. Facebook wird nur in der Mobilversion angezeigt und Youtube gibt nur die Meldung aus, dass Epiphany nicht unterstützt wird. An dieser Stelle muss ein anderer Browser her. Ich habe mich für Iceweasel entschieden, welcher dem Firefox gleicht.

Dieser Browser braucht schon deutlich länger zum Start. Und auch in diesem Browser hat man an Facebook keine Freude. Es ruckelt, hakt und ist nach meinem Empfinden unbenutzbar. Leider wirken auch Youtube Videos eher wie ein Daumenkino. Dies könnte daran liegen, dass der GPU nur 64 MB RAM zugewiesen sind. Ich habe diesen Wert auf 128 MB erhöht und den Test wiederholt. Während die Benutzung von Facebook immer noch keinen Spaß macht, laufen die Youtube Videos schon deutlich flüssiger ab.

Der Raspberry Pi 2 scheut das Blitzlicht

Im Internet findet man Berichte, dass der Raspberry Pi 2 allergisch auf Blitzlicht reagiert. So schreibt z.B. Golem, dass man den Pi nur ohne Blitz fotografieren kann.

Diesen Bericht kann ich bestätigen. Der Blitz meiner Canon IXUS 115 HS brachte meinen Pi wiederholt zum Absturz.

Fazit

Der Raspberry Pi 2 mag kein vollwertiger Ersatz für einen Desktop PC sein. Dazu ist er aufgrund seiner Hardware einfach zu schwach auf der Brust. Jedoch kann sich der Einsatz eines Desktop PC von Nutzer zu Nutzer sehr unterscheiden. So dass der Pi so manchen Anforderungen bereits genügen mag.

Für Facebook und Youtube werde ich den Pi zukünftig sicher nicht verwenden. Dafür habe ich aber auch noch ein Tablet oder meinen Smart-TV. Für die Internetrecherche oder das Online-Banking ist der Pi jedoch hervorragend geeignet. Damit bekommt er seinen festen Platz auf meinem Schreibtisch. Mein alter Desktop-PC hingegen wird damit leben müssen, dass er mir sein Betriebssystem so schnell nicht wieder zeigen wird.

Den Pi nach Update Fehler wiederbeleben

Nach einem routinemäßigen

sudo apt-get update && sudo apt-get upgrade

hatte es sich zunächst „ausgepied“. Bis auf die rote LED zeigte mein Pi nach dem Reboot keine Lebenszeichen mehr.

In diesem Artikel beschreibe ich kurz und dreckig, wie ich meinen Raspberry Pi nach missglücktem Update wiederbelebt habe, ohne ihn komplett neu installieren zu müssen.

Das Problem
Das Problem trat auf, als ich meinem Pi nach einem Routine-Update neugestartet habe. Ein Blick in die Datei /var/log/apt/term.log zeigt die letzte Update-Ausgabe:

Vorbereitung zum Ersetzen von gnupg 1.4.12-7+deb7u3 (durch .../gnupg_1.4.12-7+deb7u4_armhf.deb) ...
Ersatz für gnupg wird entpackt ...
Trigger für man-db werden verarbeitet ...
Trigger für install-info werden verarbeitet ...
gnupg (1.4.12-7+deb7u4) wird eingerichtet ...
raspberrypi-bootloader (1.20140618-1) wird eingerichtet ...
Memory split is now set in /boot/config.txt.
You may want to use raspi-config to set it
Keine Umleitung »Umleitung von /boot/bootcode.bin durch rpikernelhack«, keine entfernt.
Keine Umleitung »Umleitung von /boot/fixup.dat durch rpikernelhack«, keine entfernt.
Keine Umleitung »Umleitung von /boot/fixup_cd.dat durch rpikernelhack«, keine entfernt.
Keine Umleitung »Umleitung von /boot/fixup_x.dat durch rpikernelhack«, keine entfernt.
»Umleitung von /boot/kernel.img zu /usr/share/rpikernelhack/kernel.img durch rpikernelhack« wird entfernt
»Umleitung von /boot/kernel_cutdown.img zu /usr/share/rpikernelhack/kernel_cutdown.img durch rpikernelhack« wird entfernt
»Umleitung von /boot/kernel_emergency.img zu /usr/share/rpikernelhack/kernel_emergency.img durch rpikernelhack« wird entfernt
»Umleitung von /boot/start.elf zu /usr/share/rpikernelhack/start.elf durch rpikernelhack« wird entfernt
»Umleitung von /boot/start_cd.elf zu /usr/share/rpikernelhack/start_cd.elf durch rpikernelhack« wird entfernt
»Umleitung von /boot/start_x.elf zu /usr/share/rpikernelhack/start_x.elf durch rpikernelhack« wird entfernt
libraspberrypi0 (1.20140618-1) wird eingerichtet ...
libraspberrypi-bin (1.20140618-1) wird eingerichtet ...
libraspberrypi-dev (1.20140618-1) wird eingerichtet ...
libraspberrypi-doc (1.20140618-1) wird eingerichtet ...
Log ended: 2014-06-26  21:00:56

Leider hat mir diese Ausgabe nicht wirklich geholfen, die Fehlerursache genau zu identifizieren. Da der Pi jedoch den Bootvorgang verweigerte, musste der Fehler irgendwo in der Partition /boot liegen.

Meine Lösung
Diese Lösung mag nicht die Beste sein. Jedoch hat sie funktioniert. ;-) Ich benötigt dafür ein Ubuntu-System mit Cardreader. (Ein anderes Linux wird es sicherlich auch tun.)

  1. Aktuelles Raspbian Image von www.raspberrypi.org herunterladen.
  2. Zip-Archiv entpacken und das enthaltene Image im Ubuntu Filesystem einhängen.
  3. SD-Karte des Raspberry Pi einlegen und die enthaltenen Partitionen ebenfalls einhängen.
  4. Nun vergleichen wir den Inhalt der beiden /boot-Partitionen.

Bei dem Vergleich fiel mir auf, dass die folgenden vier Dateien in der /boot Partition meiner SD-Karte fehlten:

-rwxr-xr-x 1 root root   17824 Jun 19 21:59 bootcode.bin
-rwxr-xr-x 1 root root    2090 Jun 19 21:59 fixup_cd.dat
-rwxr-xr-x 1 root root    5845 Jun 19 21:59 fixup.dat
-rwxr-xr-x 1 root root    8822 Jun 19 21:59 fixup_x.dat

Diese habe ich dann einfach aus dem gemounteten Image auf die /boot-Partition der SD-Karte kopiert, die SD-Karte wieder in meinen Raspi gesteckt, ihn eingeschaltet und mich gefreut. Der Pi bootet wieder. Meine Daten und installierten Dienste funktionieren alle noch wie gewohnt. Mission accomplished. :-)

Auf den Pi gekommen

Der anfängliche Hype ging noch spurlos an mir vorüber, doch letztlich bin ich doch noch auf den Pi gekommen. Natürlich geht es hier nicht um Kuchen, sondern um den Raspberry Pi.

Ein Gespräch mit meinem Arbeitskollegen hat mein Interesse an diesem Einplatinencomputer geweckt und ich habe mich entschlossen in Zukunft ein wenig damit zu experimentieren.

Doch wo fängt man an? Im Internet finden sich unzählige Quellen, die sich mit Projekten um und dem Pi selbst beschäftigen. Doch war es mir für den Einstieg zu mühsam mich durchs Internet zu wühlen. Ich wollte lieber etwas in der Hand haben. Darum bestellte ich mir zum Einstieg das eBook „Raspberry Pi: Einstieg – Optimierung – Projekte“ von Maik Schmidt. Wie der Buchtitel schon verrät bekommt man hier einen guten Einstieg in die Thematik. So wird z.B. schnell und einfach erklärt, was man braucht um den Pi zum ersten Mal mit einem Betriebssystem zu booten.

Angefixt und voller neuer Ideen habe ich also erstmal eine Bestellung beim IT-Versandhaus meines Vertrauens aufgegeben und

  • einen Raspberrry Pi,
  • zwei 8GB SDHC Cards und
  • ein Gehäuse für den Pi

bestellt.

Auf den folgenden Bildern seht ihr, was man alles braucht, um einen kompletten Rechner zusammenzusetzen. Dabei ist das Gehäuse sogar noch optional. :-)

Heute habe ich nun endlich gelegenheit die SD Card für den Pi vorzubereiten. Für den Pi gibt es bereits mehrere Betriebssysteme. Für den Anfang habe ich mich für Raspbian „wheezy“ entschieden, welches man auf der offiziellen Downloadseite herunterladen kann. Nach dem Download wird das Zip-Archiv entpackt und das Image mit dem folgenden Befehl auf die SD-Card kopiert.

sudo dd bs=1M if=2013-05-25-wheezy-raspbian.img of=/dev/mmcblk0

Bitte beachtet, dass der Name des Images und der eures Kartenlesers von obigem Befehl abweichen können. Der Kopiervorgang dauert einige Minuten, aber wenn alles klappt, erhalten wir eine bootfähige SD-Card, die Debian auf unseren Pi bringt.

Damit ist meine SD-Card nun bereit, um den Pi das erste Mal von ihr zu booten. Beim ersten Start nimmt man mittels Raspi-config noch einige Einstellungen vor. Ich möchte das entpsrechende Kapitel aus dem oben erwähnten Buch hier nicht zitieren. Daher empfehle ich euch eine Suchmaschine eurer Wahl zu bemühen oder auf einschlägige Literatur zurückzugreifen. Ich gehe nun erstmal mit meinem Pi spielen. ;-)