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Visualisierung von Umweltdaten

In dieser Fortsetzung des Artikels „Überwachung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit mit dem SHT21“ kümmern wir uns um die Visualisierung der gemessenen Daten.

Um die Messdaten auf dem Pi in einem Webbrowser anzeigen zu können, muss zuerst ein Webserver auf dem Pi installiert werden. Ich habe mich für lighttpd[1. http://www.lighttpd.net/] entschieden, da dieser besonders wenig Systemressourcen benötigt. Außer dem Webserver selbst installiere ich noch PHP und aktiviere FastCGI.

sudo apt-get install lighttpd php5-cgi
sudo adduser pi www-data
sudo chown -R www-data:www-data /var/www
sudo chmod -R 775 /var/www
sudo lighty-enable-mod fastcgi
sudo /etc/init.d/lighttpd force-reload

Das DocumentRoot des Lighttpd ist /var/www. Mit obigen Code haben wir auch gleich die Benutzerrechte korrekt gesetzt.

An das Ende der Datei /etc/lighttpd/lighttpd.conf müssen wir noch den folgenden Code einfügen:

# enable PHP and FastCGI
fastcgi.server = (".php" => ((
        "bin-path" => "/usr/bin/php-cgi",
        "socket" => "/tmp/php.socket"
        )))

Im Anschluss muss der Webserver einmal neugestartet werden.

sudo service lighttpd restart

Jetzt kopieren wir den Inhalt des Ordners Raspi-SHT21-V3_0_0/www in das DocumentRoot /var/www/. Zur grafischen Darstellung unserer Messdaten entpacken wir noch die Javascript Libary[2. https://github.com/flot/flot/archive/v0.7.zip] von www.flotcharts.org[3. http://www.flotcharts.org/] in das Verzeichnis /var/www/js/. Wichtig: Nehmt die Version 0.7 von GitHub. Mit der Version 0.8.1 werden die Graphen nicht angezeigt.

Damit unsere Webanwendung die Daten aus unserer Datei sht21-data.csv auslesen kann, muss der Pfad zu dieser Datei noch in der index.php angepasst werden. Es geht aber auch noch etwas einfacher. Ich habe statt dessen einfach einen Symlink im DocumentRoot erstellt, welcher auf die Datei zeigt.

ln -s ~/Raspi-SHT21-V3_0_0/sht21-data.csv sht21-data.csv

Damit haben wir alles was wir brauchen und können unsere Umweltdaten im Browser betrachten.

raspi webapplication

Browseransicht

Alle Ziele dieses kleinen Weekend-Projects wurden erreicht und wir können nun Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Serverraum überwachen. Mein Kollege freut sich bestimmt schon, sich noch ein paar Gedanken zur Integration in Icinga zu machen.[4. http://www.icinga.org/] ;-)

Viel Spaß beim Nachbau.

Konzept zur Überwachung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Es ist schön, wenn man Hobby und Beruf miteinander verbinden kann. So auch in diesem Fall. Ich arbeite als IT-Systemadministrator in einem mittelständischen Unternehmen. Wir betreiben zwei Serverräume an unserem Standort, in denen wir die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit überwachen möchten.

Ich möchte versuchen, auf Basis meines Raspberry Pi eine Lösung zu entwickeln, die wir auch auf der Arbeit einsetzen können und die preislich günstiger als kommerzielle Fertiglösungen ist.

Dieses Wochenendprojekt soll folgende Ziele erreichen:

  • Überwachung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit
  • Darstellung der Messwerte auf einer Webseite bzw. in einem Monitoringsystem
  • Dedizierte Lösung – Kein Anschluss von Sensoren an vorhandene Server
  • Günstiger Preis

Werfen wir zuerst einen Blick auf die Kosten.

Kosten für benötigte Hardware und Zubehör

ProduktPreis
Raspberry Pi Model B (512MB), Mainboard39,99 €
Gehäuse für Raspberry Pi Type B7,99 €
Secure Digital SDHC Card 8 GB, Speicherkarte10,99 €
Adapter DVI-D auf HDMI6,99 €
SHT21 für Raspberry Pi35,00 €
System-S Netzteil Netzkabel Adapter Ladegerät Micro USB mit 2A12,99 €
Summe113,95 €

Eine Recherche im Internet ergab, dass vergleichbare Lösungen[1. Web-Thermo-Hygrobarograph mit deutscher Web-Oberfläche][2. MultiSensor-LAN][3. sensorProbe2 inkl. Temperatur-Feuchtigkeitssensor] meist im Bereich 350 – 500 EUR liegen. Deutlich günstiger erhält man noch die Lösungen von Tinkerforge.[4. Tinkerforge Starterkit: Serverraum-Überwachung][5. Tinkerforge Starterkit: Wetterstation] Hier muss man ca. 160 EUR für eine Lösung investieren. Die Wetterstation gibt es zwar schon für 119,99 EUR, doch reicht diese allein nicht aus. Man benötigt für unseren Einsatzzweck noch einen Raspberry Pi dazu.

Damit ist die angestrebte Lösung schon mal die günstigste im Vergleich. Ein Ziel erreicht, noch drei offen. Auf den Aufbau und die Entwicklung der Lösung gehe ich in einem folgenden Artikel ein.