Schon 2012 habe ich im Artikel Virtualbox und das Open Virtualization Format darüber berichtet, dass sich ins OVF bzw. OVA Format exportierte VMs nicht in einer VMware vSphere Umgebung importieren lassen. Leider hat sich an diesem Umstand bis heute nichts geändert. Daher habe ich mir einen neuen Weg gesucht, um VMs von Virtualbox nach vSphere zu migrieren.
Auf dem ESXi ist zuerst eine neue virtuelle Maschine ohne Festplatte zu erstellen. Um nun die VDI aus VirtualBox nutzen zu können, muss diese zuerst in eine VMDK Datei konvertiert werden.
Eine Lösung fand ich in diesem englischsprachigen Blogpost. Zur Konvertierung nutzen wir das Tool „vboxmanage“ auf der Komandozeile. Der folgende Codeschnipsel zeigt einen Beispielaufruf:
C:\Program Files\Oracle\VirtualBox>vboxmanage clonehd "Pfad zur VDI Datei\quelldatei.vdi" "Pfad zur VDI Datei"\zieldatei.vmdk --format VMDK --variant Standard
Mit dem obigen Aufruf wird im selben Verzeichnis, in dem die VDI Datei liegt eine VMDK Datei erzeugt. Diese kann nun in den Datastore eines ESXi Hypervisor hochgeladen und als virtuelle Festplatte einer VM hinzugefügt werden.
Anschließend kann man die VM starten und sie weiter nutzen.
Update 16.3.2014: Hier kommt ein wichtiger Nachtrag aus der Praxis. Er soll ich davor bewahren, die gleichen Erfahrungen wie ich machen zu müssen. Die oben beschriebene Migration von VirtualBox zu vSphere führte zu einem wahren Härtetest von vSphere HA.
Nach dem Start der VM im vSphere Cluster sollten im nächsten Schritt die VBox Guest Additions deinstalliert und die VMware Tools installiert werden. Doch soweit bin ich gar nicht erst bekommen.
Denn die migrierte VM hängte sich auf und lies sich nicht mehr steuern. Auch ein Zurücksetzen der VM zeigte keinerlei Wirkung. Nur kurze Zeit später stürzte der ganze Hypervisor ab und der Cluster führte einen Failover durch. Dadurch wurde leider auch die fehlerhafte VM auf einen anderen Host übertragen und brachte diesen ebenfalls zum Absturz, bevor ich die VM stoppen und löschen konnte.
Zwei Hypervisor-Abstürze innerhalb von 30 Minuten sind eindeutig zwei zu viel. Für den VMware Support war dieses Verhalten ebenfalls neu. Hier bekam ich den Rat zukünftig die VirtualBox Guest Additions zu deinstallieren, bevor ich die VDI Datei konvertiere.
Für unseren Betrieb haben wir hingegen festgelegt keine weiteren VMs auf diesem Weg zu migrieren. Wir werden VMs nach einer Testphase durch Neuinstallation ins Cluster überführen. So können wir durch Konvertierung verursachte Fehler ausschließen und erstellte Dokumentationen überprüfen, indem wir das System nach der Dokumentation erneut bereitstellen.